Bremen Zwei mit der Klassikwelt. Die aus Südkorea stammende Pianistin Jimin Oh-Havenith ist eine Spezialistin für die Klaviermusik von Robert Schumann. Seit einiger Zeit ist sie dabei, die wichtigsten Stücke von Schumann im Studio aufzunehmen. Die dritte und letzte Folge dieser hochkarätigen Einspielung ist gerade erschienen. Jimin Oh-Havenith spielt auf ihrem neuen Album den berühmten „Carnaval“ op. 9 und die weniger bekannten „Davidsbündlertänze“ op. 6. Schöner Titel dieser CD: Wild – Mild. Das passt zu Schumanns Doppelnatur, zu seiner Musik, die hin- und hergerissen ist zwischen Überschwang und Abgründigkeit. Jimin Oh-Havenith ist in dieser Klangwelt zu Hause wie nur wenige andere. Sie kennt Schumanns Licht- und Schattenseiten, folgt seiner emotional doppelbödigen Persönlichkeit.
Obwohl die „Davidsbündlertänze“ nicht so populär sind wie der Carnaval oder die C-Dur-Fantasie, sind auch sie ein waschechte Schumann. Es sind kurze Psychogramme einer schon früh zerrissenen Seele – mal ganz intim und nach innen gerichtet, dann wieder euphorisch und strahlend virtuos. Für die Interpretin ein schwieriger Grenzgang, den Jimin Oh-Havenith mit sicherem Gespür und brillanter Pianistik geht. Hier kommt sie mit dem ersten Heft aus Robert Schumanns „Davidsbündlertänzen“ op. 6…
Robert Schumanns „Davidsbündlertänze“ op. 6 – prototypische Klaviermusik der Romantik zwischen feurigem Temperament und poetischer Innigkeit. Das war die Pianistin Jimin Oh-Havenith mit dem ersten Heft dieser eher selten gespielten Stücke. Zu hören auf der dritten und letzten Folge von Jimin-Oh-Haveniths wunderbarer Schumann-Reihe. Als zweites Stück spielt sie auf diesem neuen Album Schumanns berühmten „Carnaval“ op. 9. Jimin Oh-Havenith, eine Künstlerin weit abseits vom Mainstream. Sie konzentriert sich ganz auf ihre Kunst und veranstaltet keinen Medien-Klimbim – ganz tolle Pianistin! (Wilfried Schäper, Bremen Zwei, Klassikwelt, 3.11.2024)